Antelope Canyons
website: http://www.navajonationparks.org/htm/antelopecanyon.htm
Die Antelope Canyons gehören zu den faszinierendsten Orten, die ich je besucht habe. Man nennt sie auch Slot- oder Corkscrew-Canyons. Die Sandsteinwände sind durch massive Sturzfluten (flash floods) in wundersame Verwindungen geformt worden. Solche Slot-Canyons gibt es grade im Gebiet um den Lake Powell sehr häufig. Allerdings sind nicht alle so leicht begeh- bzw. erreichbar wie die Antelopes. Zudem zählen die beiden Antelope Canyons zu den schönsten Slot-Canyons überhaupt.
Die Entrance Stations beider Canyons liegen rechts und links des Hwy 98. Man erreicht ihn, wenn man von Page auf dem Hwy 89 südwärts fährt. Nach einigen wenigen Meilen zweigt links die SR 98 Richtung Kayenta ab. Nach etwa 10 Minuten auf der SR 98 erreicht man eine Abzweigung links zum Lake Powell (Antelope Point Marina). Hier abbiegen und gleich nach einigen Metern wieder links auf die Schotterstraße einbiegen. Diese führt hinunter zur Entrance Station des Lower Antelope.
Lower Antelope Canyon
Die Eintrittsgebühr beträgt derzeit ca. 20 $ zzgl. 6 $ Navajo Nation Fair (Stand 2007). Dafür darf man sich rund 2 Stunden im Lower Antelope Canyon aufhalten. Einen Führer benötigt man nicht unbedingt, es sei denn man findet den Eingang nicht. Dieser ist nämlich eine schmale Spalte, durch die man hinuntersteigt in den Lower Antelope und liegt nur einige Meter von der Entrance Station entfernt.
Als ich den Eingang sah, dachte ich mich trifft der Schlag. Ich wußte zwar, daß der Lower Antelope recht schmal ist und ich bin ja nun recht üppig, aber bei dem Anblick der Spalte dachte ich wirklich, da bleib ich stecken. Da ich nun aber vorher gefragt hatte, ob da auch dicke Leute reinpassen und die Dame das bejahte, nahm ich meinen Mut zusammen und ließ mich "reinplumpsen". Ja, in echt, in diese Spalte links oben (wo ich sitze) muss man rein!
Nur Mut - ihr bereut es garantiert nicht! Es ist nur der Eingang, der sehr schmal ist. Man steigt dann über einige Leitern und Felsen nach und nach weiter in den Canyon hinein. Im Innern ist er zwar auch noch schmal, aber breit genug auch für dicke Menschen. Obwohl - an der engsten Stelle (siehe Bild oben rechts!) mußte ich mich schon durchdrücken. Da würde ich mal sagen, man sollte nicht mehr als 150kg haben, sonst kommt man zumindest ab da nicht mehr weiter und muß den Weg wieder zurückgehen.
Ein bißchen Kletterei ist es halt, aber mit festem Schuhwerk ist das gar kein Problem. Man sollte trittsicher sein und keine Angst haben, eine Leiter auch vorwärts runterzusteigen (geht manchmal nicht anders und ist auch viel einfacher). Auch sollte man eine "wurffeste" Tasche dabei haben (oder einen "Diener", der einem alles abnimmt *ggg*), denn ich hab des öfteren meine Kamera samt gut gepolsteter Fototasche vor mir die Leiter hinuntergleiten lassen, was manchmal ganz schön "plumpst". ;-)))
Die zwei Stunden erscheinen im ersten Moment wenig, wenn man nicht weiß, was einen erwartet. Aber es ist ausreichend Zeit, um gemütlich und langsam den Lower Antelope zu erkunden und zu fotografieren. Okay, ein richtiger Fotograf oder intensiver Hobbyfotograf braucht sicher länger, wenn er mit Stativ arbeitet, denn Motive finden sich in jeder "Ecke" Dutzende....
Eine gute Zeit ist meines Erachtens zwischen 10-15h. Wir waren im Mai 2004 um 10.30h für etwa 1 1/2 Stunden drin, da waren die Lichtverhältnisse recht gut, um auch Bilder ohne Stativ zu machen. Im Oktober 2007 waren wir gegen 10h drin, da war es stellenweise etwas schattig. Es kommt also auch ein bißchen auf die Jahreszeit an, denn je nachdem steht die Sonne höher oder tiefer. Das sollte man unbedingt beachten.
Den Lower Antelope verläßt man entweder über rund 30 Treppenstufen am Ende oder man geht durch den Canyon wieder zurück zum Ausgangspunkt. Es lohnt sich durchaus, den Weg wieder zurückzugehen, aber bitte beachtet, daß ihr dann die 2 Stunden nicht einhalten könnt. Wenn ihr außerhalb der Saison dort seid (so wie bei uns im Oktober 2007), erhaltet ihr vielleicht ohne große Rückfragen die Fotografenpermit für bis zu 4 Stunden. Dann reicht es euch allemal...
Vielleicht haben fleißige User meiner HP bemerkt, daß ich die Bilder mittlerweile ausgetauscht habe. Seit 2 Jahren besitze ich eine digitale Spiegelreflex, deren Bilder sich natürlich viel besser für eine Webseite eignen, als meine bisherigen eingescannten Dias. 2007 waren wir aber NUR am Lower Antelope, daher müssen für den Upper weiterhin die Dias ausreichen...
Update: Im April 2009 war ich ein zweites Mal im Upper Antelope Canyon. Ich habe nun neue Bilder zusätzlich eingefügt. Man sieht doch gleich, daß es Digitalbilder sind... ;-)
Upper Antelope Canyon
Genau gegenüber der Abzweigung zur Antelope Point Marina ist rechts an der SR 98 die Zufahrt zur Entrance Station des Upper Antelope. Der Unterschied beim Upper Antelope ist, daß man hier nicht selbst hinlaufen kann. Es führen Jeep-Touren der Navajo zum Eingang des Canyons. Diese Jeep-Touren gehen stündlich ab der Entrance Station. Die beste Zeit für gute Lichtverhältnisse und die bekannten "Lichtsäulen" ist die 11.30h-Tour. Da die Fahrt mit dem Jeep rund 15 Minuten dauert, ist man dann pünktlich zur Mittagszeit, wenn die Sonne im Zenit steht, im Canyon. Die Tour kostet ca. 25 $ zzgl. 6 $ Navajo Nation Fair (Stand 2008).
Der Upper Antelope Canyon ist wesentlich breiter als der Lower Antelope. Außerdem ist der Zugang oberirdisch, d.h. man läuft in einen breiten Felsspalt hinein. Auch hier braucht man ab dem Eingang keinen Führer mehr.
Man kann sich aber von dem Jeep-Fahrer durchführen lassen (was in den meisten Fällen automatisch passiert!), wenn man sich die Besonderheiten des Canyons erklären lassen möchte. Die erwarten dann natürlich ein Trinkgeld... Die beiden Familien, denen die Antelope Canyons gehören, leben von den Einnahmen der Touristen. Daher steigen die Eintrittspreise leider auch kontinuierlich an...
Wir waren 2004 zeitlich leider eine Tour zu spät und haben daher die "Beams" kaum noch gesehen. Das beste Bild das ich bezüglich der Beams machen konnte, ist das hier:
Im April 2009 wollte ich einen neuen Anlauf bezüglich der Beams machen, aber der Himmel war wolkenverhangen und da habe ich gleich die 8.45h Tour genommen. Vorteil: Wir waren nur zu viert incl. Fahrer - kein Mensch sonst im Canyon! Nachteil: es war sehr dunkel, daher war ohne Stativ kaum ein gescheites Bild zu bekommen... Aber es hat sich trotzdem gelohnt, schon deswegen, weil wir den Canyon für uns alleine hatten.
Wichtig: Wenn man beide Canyons an einem Tag besucht, spart man sich einmal die 6 $ Navajo Nation Fair. Man muß nur die Quittung des zuerst besuchten Canyons beim zweiten vorzeigen, dann zahlt man 6 $ weniger!
Ich glaube, wer diese Canyons einmal besucht hat, möchte sicher auch noch ein zweites Mal dorthin. Zumindest geht es mir so.
Der Ein- und Ausgang des Upper Antelope wird auch "The Flame" genannt. Wenn man an einer bestimmten Stelle steht, sieht er wie eine Flamme aus:
Übrigens: bei Regen (auch im Umkreis von 50 Meilen!) darf man den Antelope Canyon nicht betreten! Die Gefahr einer Flash Flood, die man nicht überleben würde, ist zu groß. Erst im Jahr 1997 ist eine Gruppe von jungen Menschen dort ertrunken. Es gibt bei einer solchen Flash Flood keinen Ausweg aus dem Canyon, denn das Wasser kommt schneller als man denkt. Ich bitte das auch zu beachten, wenn man in andere, wesentlich entlegenere Slot-Canyons steigen will!
An bestimmten Stellen kann man Motive erkennen. Allerdings hätten wir diese ohne die Hilfe unseres jungen Navajo Guide sicher nicht entdeckt! Oben der "indianische Bär", unten "Monument Valley at Sunrise".
Am Ende des Upper Antelope Canyon muß man umkehren und zurücklaufen zum Eingang. Einen anderen Ausgang hat der Upper Antelope nicht.