Bryce Canyon NP

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Weitere Informationen erhaltet ihr beim Nationalpark Service

Eigentlich ist der Name dieses Parks geologisch falsch, denn Bryce Canyon ist gar kein Canyon! Ein Canyon ist eine Schlucht zwischen zwei hohen Felswänden. Jedoch liegt der Bryce Canyon NP am Rande des Paunsaugunt-Plateaus und bildet mehr eine offene "Schüssel".  Die Kräfte der Erosion haben eine äußerst interssante Landschaft geschaffen mit vielen merkwürdigen "Figuren". Die Indianer nennen den Canyon auch "Rote Steine, die wie Menschen in einer Schale stehen". Genauso sieht man es, wenn man einen Blick vom Plateau in das große Amphitheater wirft!

Der Bryce Canyon NP wurde am 15.09.1928 gegründet und erstreckt sich über 145 Quadratkilometer. Die Natural Bridge kann man direkt von einem kleinen Parkplatz am Straßenrand sehen.

Da der Park nach Osten ausgerichtet ist, sollte man sich den Bryce Canyon am besten frühmorgens anschauen, dann sind die Lichtverhältnisse am schönsten. Aber man kann auch am Nachmittag noch gute Fotos machen. Die wundersamen Felsennadeln haben ebenso wundersame Namen erhalten. So findet man das "Sinking Ship" ebenso wie den "Alligator", "Queen Victoria" oder "Thor's Hammer".

Mindestens einen Tag sollte man hier verbringen, geschickterweise an einem Nachmittag ankommen, die einzelnen Viewpoints abfahren und dann den Sunrise am Morgen erleben und danach noch eine morgendliche Wanderung machen. Wir sind im Mai 2004 den Navajo Loop Trail gegangen, allerdings nachmittags. Im Oktober 2007 nutzen wir die Kombination Navajo Loop runter und Queens Garden Trail wieder rauf. Das empfinde ich im Nachhinein als einen idealen Wanderweg! 

Der Navajo Loop ist zwar eine steile, aber trotzdem einfache Wanderung. Sie beginnt mit dem Abstieg am Sunset Point. Der Weg schlängelt sich am Anfang des Trails in Serpentinen hinunter und am Ende auch in Serpentinen wieder hinauf. Wie ihr seht, habe ich Wanderstöcke zu Hilfe genommen, denn ich hab ja ein paar Pfund zuviel auf der Waage. *ggg* Damit geht's prima. Mütze und Wasser nicht vergessen!

Wenn man gemütlich läuft und sich immer wieder mal eine Foto- und Trinkpause gönnt, schafft man den Weg locker in 1,5 bis 2 Stunden. Besonders beeindruckend ist der Weg durch die "Wall Street" ziemlich am Anfang des Trails. Am Ende der Enge steht ein riesiger Baum, dessen Krone sich über den Felswänden wölbt.

Ich finde es recht schwierig, diese schmale Schlucht mit dem Baum zu fotografieren. Die Lichtverhältnisse sind extrem kontrastreich...

Nach der Wall Street ist man schon bald an der Talsohle angelangt. Es ist erstaunlich, wie anders die Kolosse von "unten" aussehen!

Es gibt sehr viele Bäume im Tal. Von oben hat man gar nicht den Eindruck, daß der Talkessel so grün ist. Unten trifft man nach einiger Zeit auf einen Wegweiser:

Im Jahr 2004 folgten wir dem Pfeil nach links und gingen den Navajo Loop wieder steil nach oben. Dabei trifft man auch auf die "Two Bridges" in einem Seitencanyon...

Auf einem umgestürzten Baumstamm haben wir hier eine Rast gehalten, dann ging's wieder bergauf und schon nähert man sich wieder Thor's Hammer am Rim des Sunset Point. Mit einem tollen Blick in den Talkessel geht der Rundweg zu Ende.

Im Oktober 2007 sind wir an oben gezeigtem Wegweiser nach rechts abgebogen zum Queens Garden. Die Wanderung endet schließlich nach 2,5 bis 3 Stunden am Sunrise Point (nicht verwechseln mit dem SunSET Point). Da wir unser Auto natürlich am Sunset Point, dem Trailhead des Navajo Loop, geparkt hatten, liefen wir die paar Meter am Rim entlang zum Parkplatz zurück. Hier nun ergänzende Fotos vom Queens Garden Trail, der insbesondere während der letzten Stunde des Aufstieges zum Sunrise Point einfach beeindruckend ist!

Nanu? Ein Mini-Lastwagen? Ein paar Meter weiter die Erklärung: Ranger beim Bäumefällen oder besser: "Men at Work" *g*

Oben die "Queen Victoria", nach der der Trail benannt wurde...

Interessanter Baum am Sunrise Point. Sieht fast aus als wollte er weglaufen. *ggg* Ich hab ihn schon mehrmals (1996 und 2004, 2007 und 2009) fotografiert. Das hier gezeigte Foto ist aus dem Oktober 2007... ...und er steht immer noch! Ganz aktuell gesehen 2009! Er "klammert" sich also wirklich fest... ;-)

...und er steht immer noch! Ganz aktuell gesehen 2013! Er "klammert" sich also wirklich fest... ;-)

Eine Spitzen-Übernachtungsmöglichkeit hat man direkt vor dem Park im "Ruby's Inn". Ein gutes Mittelklassehotel (wir waren von den Zimmern angenehm überrascht) mit mittelmäßigem Restaurant, das aber stets sehr gut besucht ist aufgrund der hohen Besucherzahlen und weil es direkt in der Nähe nicht viel Ausweichmöglichkeiten zum Abendessen gibt. Kosten für ein Zimmer (2-4 Personen Belegung) rund $80.

Ein weiteres recht gutes Motel der unteren Mittelklasse liegt genau gegenüber: die Bryce View Lodge. Die Zimmer sind einfacher gestaltet, entsprechend ist das Motel etwas günstiger als der Ruby's Inn. 2007 und 2009 haben wir hier übernachtet und waren sehr zufrieden. Ich würde das Motel aus heutiger Sicht dem Ruby's Inn vorziehen, denn hier ist es etwas ruhiger, da alle Anlagen (Restaurant, Schwimmbad usw.) sich drüben beim Ruby's Inn befinden. Nach unserer Reise 2009 muß ich aber noch hinzufügen, daß mittlerweile eifrig auf den anliegenden Grundstücken gebaut wird. Mindestens ein neues Hotel (Motel?) entsteht direkt hinter der Bryce View Lodge und ist auch bald fertig. Ein weiteres großes Gebäude befindet sich mitten im Bau (April 2009), da konnte ich aber nicht nicht definieren, was es wird...

Edit: Das Hotel Bryce Canyon Grand ist mittlerweile eröffnet und gehört zur gehobenen Kategorie der Best Western Resorts. Im Jahr 2013 habe ich 3 Nächte hier verbracht und bin begeistert! Im zugegebenermaßen hohen Preis ist ein reichhaltiges Frühstücksbuffet inbegriffen, die Zimmer sind sehr geräumig und gemütlich eingerichtet. Für den April konnte ich ein Frühlingsspecial ergattern und zahlte so zum Schnitt 90 Dollar/Tag. Ansonsten liegt der Preis aber deutlich über 100 Dollar, insbesondere in der Zeit von Mai bis September.

Da parknahe Unterkünfte sind oft ausgebucht sind (nicht nur am Bryce Canyon), sollte man rechtzeitig, vielleicht sogar von Deutschland aus, ein Zimmer bestellen. Dies ist allerdings bezüglich des Bryce Canyon nur in der Hauptsaison nötig oder wenn die Routenplanung vorsieht, daß man erst spät abends dort ankommt. Außerhalb der Saison (Oktober bis Mai) ist es normalerweise auch ohne Vorbuchung möglich, ein Zimmer zu erhalten.

Infos: www.rubysinn.com , www.bryceviewlodge.com und www.brycecanyongrand.com/ oder nationalparkreservations.com/bryce.htm

Weitere Übernachtungsmöglichkeiten finden sich auch im Städtchen Tropic, etwa 15 Minuten Fahrt vom Park entfernt Richtung Escalante. Tropic ist zwar nicht groß, bietet aber 2-3 nette Motels zu angemessenen Preisen. Außerdem gibt es hier auch einige kleine Restaurants und einen kleinen Supermarkt. Wer es exklusiver mag, findet hier mehrere sehr schöne Bed&Breakfast-Häuser. B&B ist allerdings in Amerika teuer - kein Vergleich mit dem B&B in England...

Hier nun noch ein paar Aussichten an den diversen Viewpoints südlich der Natural Bridge, die ich hier noch nicht angesprochen habe. Besagte Viewpoints haben wir aktuell 2009 einmal wieder angefahren. Die meisten Besucher fahren wohl nur bis zum großen Amphitheater mit den bekanntesten Aussichtspunkten (Bryce Point, Inspiration Point, Paria View, Sunset und Sunrise Point). Das ist schade, denn es gibt noch viele schöne Aussichten im Park. Südlich der Natural Bridge trifft man als nächstes auf den Agua Canyon. Hier findet man einige sehr schöne Hoodoos wie die "Dame" auf dem nächsten Bild oder die "Faust":

Dann folgt der Ponderosa Canyon (Ponderosa Point):

Der Black Birch Canyon zeigte noch einigen Schnee im April:

Und eine ganz herrliche weite Sicht entlang des kompletten Rims nach Norden hatten wir am Rainbow Point:

Übrigens gibt es im Park neben den orangeroten Hoodoos ein artenreiches Tierleben. So haben wir schon jede Menge Mule Deer (Maultierhirsche) hier gesichtet. Aber die Krönung hatten wir im April 2009: gleich 3 Pronghorns (Gabelantilopen)! Das sind die schnellsten Antilopen in Nordamerika und nicht allzu leicht zu sichten. Wir hatten echt Glück! (Im Jahr 2013 hatte ich aber noch viel mehr Glück, wenn ich auch kaum Fotos in der Dämmerung machen konnte, ich habe nämlich 2 komplette Herden Pronghorns und noch ein paar einzelne gesehen. Wow!)

Einen weiteren kurzen Trail sind wir ebenfalls 2009 gegangen. Außerhalb des Parks, Richtung Tropic fahrend, findet man einen kleinen Parkplatz am rechten Straßenrand. Hier kann man den kurzen aber sehr sehenswerten "Mossy Cave Trail" laufen. Dieser nur rund 1300 Meter kurze Weg (hin und zurück) führt durch wunderschöne Landschaft und endet an einem kleinen Wasserfall einerseits und an der besagten Mossy Cave andererseits (der Weg gabelt sich am Ende). Bei diesem Trail muß man sagen, der Weg ist das Ziel, denn die Cave ist nicht wirklich interessant. Allerdings führt sie bis etwa April Eis-Stalagtiten und -Stalagmiten. Bei uns waren sie schon zu einem kleinen Haufen zusammengetaut. Im Winter muß das aber toll aussehen. Der Weg ist durchaus lohnend und kann prima mal "dazwischen geschoben" werden, weil man dafür nur etwa eine Stunde veranschlagen muß. Aber am besten macht ihr euch selbst ein Bild:

Bryce Canyon im Winter

Endlich! Im April 2013 war es mir vergönnt, nach einem heftigen Schneesturm am Vortag, der mich an mein Hotelzimmer fesselte, am darauffolgenden Tag Fotos zu machen, die mein Herz höher schlagen ließen. Beim Anblick der orangeroten Hoodoos unter der Schneedecke fiel mir sofort das Weihnachtslied ein: "Walking in a Winter Wonderland" (>>> Winter Wonderland Michael Bublé). :-) Aber seht selbst:

 


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