Carlsbad Caverns NP
Infobox
Reisezeit: ganzjährig, 24 Stunden |
Öffnungszeiten des Visitor Centers: Sommer (Memorial Day bis Labour Day) 8.00h bis 19.00h, Restliche Zeit (Labour Day bis Memorial Day) 8.00h bis 17.00h geschlossen am 25.12. |
Eintritt: Pro Person $6 derzeit für "Self-guided-Tours" Der America the Beautiful - National Parks & Federal Recreational Lands Passes wird akzeptiert Im Fall der Carlsbad Caverns ist der Pass für den Passinhaber plus 3 weitere Personen gültig! Für geführte Touren ist extra zu zahlen! |
Weitere Informationen erhaltet ihr beim Nationalpark Service
Eines der größten, tiefsten und schönsten Höhlensysteme der Welt befindet sich im Süden New Mexicos: die Carlsbad Caverns. Gegründet wurde der Nationalpark im Jahr 1923 und er umfaßt eine Fläche von 189 Quadratkilometern. Höhlenwissenschaftler haben bisher in der Haupthöhle über 30 Meilen Höhlengänge erforscht. Davon sind jedoch nur 3 Meilen für Touristen zugänglich.
Ich möchte gleich noch etwas zu den Bildern sagen: da ich damals keinen gescheiten Film dabei hatte, sind die meisten Höhlenbilder "geliehen" vom NationalParkService (http://www.nps.gov/cave/photosmultimedia/index.htm). Dort findet man Höhlenbilder zur freien Verwendung. Ihr erkennt sie an der Markierung "NPS Photography by Peter Jones" (und natürlich an der Brillianz).
Der Park liegt etwa 20 Meilen südwestlich von der Stadt Carlsbad entfernt, nahe der US 62/180. Ab dem kleinen Touristennest White's City (nur ein einziges, aber recht gutes Motel sowie ein Restaurant, das allerdings schon früh schließt, incl. kleine Bar) fährt man rund 7 Meilen nach Westen hoch auf ein Plateau. Hier findet man das Visitor Center und am Abend zum Sonnenuntergang die Möglichkeit, im Amphitheater Platz zu nehmen, um auf den Flug der Fledermäuse zu warten.
Ein unvergessliches Erlebnis! Wir waren bei tiefstehender Sonne am Amphitheater angekommen (unterhalb des Visitor Centers) und sahen erstmal eine Menge "Cave Swallows" (Höhlenschwalben). Diese Vögel nisten im größeren Eingangsbereich der Höhle nahe der Batcave (Fledermaushöhle).
Urplötzlich haben sich die Schwalben verzogen und etwa eine Minute später kamen sie dann: "mexican free-tailed bats", zu deutsch mexikanische Freischwanzfledermäuse. Erst kamen nur wenige, aber innerhalb weniger Sekunden wurde der Schwarm riesengroß. Sie schraubten sich wie ein kleiner Wirbelwind aus dem tieferliegenden Höhleneingang nach oben, teilten sich in kleine Schwärme auf und flogen in die Dämmerung hinein auf ihrer Suche nach Insekten. Es dauerte sage und schreibe fast 20 Minuten (!), bis die letzten Fledermäuse draußen waren! Ein beeindruckendes Erlebnis - auch in Bezug auf den "Duft", den sie mit aus der Höhle brachten: Schwalbendung! Hmmm - lecker! *grins* Wir vermuteten mal, daß das mehrere Tausend Fledermäuse gewesen sein müssen und beschlossen, uns am nächsten Morgen im Visitor Center zu erkundigen. Die Zahl, die uns dort genannt wurde, hat uns glatt umgehauen: rund eine halbe Million (500.000) Fledermäuse gibt es in dieser Höhle!!! Ich hab ja schon einige Fledermäuse gesehen, aber noch niemals sooo viele auf einmal!
Natürlich wollten wir uns die Höhle anschauen. Besonders interessant sollte laut unserem Reiseführer der Big Room sein. Es gibt verschiedene ungeführte Touren (self-guided): die Natural Entrance Tour (vom Eingang der Fledermaushöhle bis runter zu den Aufzügen), die Big Room Tour (mit dem Aufzug runter, durch den Big Room und wieder mit dem Aufzug rauf: rollstuhlgeeignet!!!) oder beide zusammen. Außerdem gibt es noch weitere durch Ranger geführte Touren (guided) u.a. zum Kings Room und den darunterliegenden Höhlen.
(Devil's Den - ein verdammt steiler Abstieg, bei dem die Knie zittern!)
(Bat Cave Entrance)
Da wir genügend Zeit hatten, aber keine geführte Tour machen wollten, entschlossen wir uns für die kombinierte Tour Natural Entrance/Big Room. Eintritt mußten wir nicht bezahlen, da wir den National Parks Passport (heute "America The Beautiful Annual Pass") hatten. Ansonsten kostet die Tour für Erwachsene $ 6 pro Person (Stand 2007).
Zwei meiner wenigen eigenen Höhlenfotos aus dem Big Room - wie ihr seht, eher "besch...eiden"
Der Natural Entrance entstand, als vor Tausenden von Jahren ein Teil der Höhlendecke einstürzte. Bereits im Eingangsbereich ist man von der Größe überwältigt. Rund 60 Meter wölbt sich die Decke über dem geteerten Weg! Dann geht es immer mehr steil nach unten! Die Steigung ist wirklich nicht zu verachten, ich habe richtig meine Knie gespürt und das ist mir noch nicht mal beim Abstieg in den Bryce Canyon passiert! Da vielerorts noch Wasser von der Decke tropft, sollte man an feuchten Passagen das überall angebrachte Geländer als Stütze nutzen. Wichtig ist auch rutschfestes Schuhwerk! Der Natural Entrance ist nur schwach beleuchtet, daher empfiehlt es sich, immer auf den Weg vor sich zu achten.
(Diverse Säulen im Big Room)
Auf dem Pfad nach unten zum Big Room kommt man bereits an einigen eindrucksvollen Stalaktiten und Stalagmiten vorbei wie z.B. der Natural Bridge und dem Iceberg Rock. Der Weg bis zum Big Room hinunter dauert etwa eine Stunde. Als wir dann in den Big Room kamen, waren wir schlicht sprachlos: eine riesengroße Tropfsteinhöhle mit den Ausmaßen von 14 Fußballfeldern und einer Deckenhöhe von bis zu 78 Metern! Big Room mißt 540 Meter in der Länge und 330 Meter in der Breite. Hier sieht man gigantische Formationen. Manche Stalagmiten sind so hoch wie ein sechsstöckiges Haus, was man allerdings aufgrund der Deckenhöhe nicht unbedingt so hoch empfindet.
(Whales Mouth)
Die höchste Stelle im Big Room mit 78 Metern Deckenhöhe findet man am "Top of the Cross". Hier befindet sich ein kleines "Freilichttheater", in dem die Ranger ab und zu Vorträge halten. Der Rundweg im Big Room dauert ebenfalls eine gute Stunde.
(Links Totem Pole im Bog Room)
Große Teile des Big Rooms sind für Rollstuhlfahrer zugänglich! Ich finde es sehr beeindruckend, daß man hier auch Behinderten die Möglichkeit gibt, eine fantastische Unterwelt und eine der größten Höhlen der Welt zu entdecken. Übrigens ist die Batcave selbstverständlich NICHT für Touristen zugänglich! Man kommt beim Absteigen in den Natural Entrance am Eingang der Batcave vorbei, der Weg ist aber gesichert, so daß kein Unbefugter den Lebensraum der Fledermäuse betritt.
(Mirror Lake)
Im übrigen trifft man auf dem Weg in die Höhle immer wieder auf Ranger. Ebenso sind in regelmäßigen Abständen Nottelefone aufgebaut. Also keine Angst, falls man wirklich mal abrutscht und sich den Fuß verstaucht - für Hilfe ist gesorgt.
Man verläßt das Höhlensystem über die Aufzüge. Der Weg zurück über den Natural Entrance wäre definitiv zu anstrengend und ist daher nicht zulässig! Übrigens ist man im Big Room 230 Meter tief unter der Erde.
(Green Lake)
Tipp für leidenschaftliche Fotografen: ohne Stativ geht nix! Lichtempfindliche Filme mit 400 ASA sind nötig (oder heutzutage ne gescheite Digitalkamera), um gute Aufnahmen zu erhalten. Da ich selbst bisher immer Dias gemacht habe, kann ich bei Digitalfotografie in der Höhle (noch) nicht mitreden. Aber ich hoffe doch, irgendwann noch einmal dorthin zu kommen...
(Dolls Theater im Big Room)