Arches NP
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Allgemeines
Der Arches Nationalpark ist für mich einer der schönsten Nationalparks des Westens mit seinen Natursandsteinbögen und dem herrlichen Ausblick auf die La Sal Mountains. Der 313 Quadratkilometer große Park wurde am 12.11.1971 gegründet. Er besitzt etwa 2000 (!) natürliche Steinbögen - die größte Ansammlung dieser Art auf der Erde - von denen jedoch nur wenige zugänglich sind.
Aber man darf sich jetzt nicht nur lauter solche Bögen vorstellen. Überall im Park erblickt man außerdem riesige Pilzfelsen, Felsentürme, Zinnen und Kuppeln aus glattem "Slickrock".
Wie entstehen die Steinbögen? Die meisten Felsbildungen des Arches sind aus weichem, rotem Sandstein. Als sich darunter Salz löste, brach der Sandstein ein und verwitterte zu einem Labyrinth schmaler, senkrechter Felsgrate (fins). Teile dieser dünnen Mauern brachen schließlich durch und bildeten die Bögen.
Die Landschaft erscheint unzerstörbar, doch der Schein trügt! Die Erosion geht immer weiter...
Den besten Ausgangspunkt für einen Besuch des Arches NP bietet das Städtchen Moab, daß nur 5 Meilen südwärts liegt. Hier findet man Motels, Hotels, Restaurants und Freizeitmöglichkeiten (Raftingtouren, Mountainbiking u.a.) in Hülle und Fülle.
Man sollte sich schon mindestens 2 Tage Zeit nehmen, um den Park einigermaßen zu erkunden. Ich habe bisher 2 Wanderungen gemacht, die zu empfehlen sind: einmal die Strecke bis zum Landscape Arch im Devils Garden (ganz am Ende des Parks) und dann noch die etwas schwerere Wanderung zum Delicate Arch, dem (angeblich) schönsten Bogen überhaupt.
1) Die Tour zum Landscape Arch beginnt am Parkplatz am Devils Garden. Man kann entweder nur geradeaus zum Landscape Arch laufen oder aber, wenn man etwas mehr Bögen sehen möchte, noch einen Abstecher zum Tunnel Arch und Pine Tree Arch machen. Dazu führt nach kurzer Zeit ein steiler Weg rechts bergab. Diesen muß man auch wieder zurück laufen. Es ist alles ausgeschildert! Die Wanderung zu diesen 3 Bögen dauert für einen Durchschnittswanderer mit einfacher Kondition (so wie ich ) etwa 2 Stunden hin und zurück, je nachdem wie lange man sich dann an den Bögen aufhält.
Darüber hinaus kann man den Weg auch nach dem Landscape Arch noch weiter verfolgen zu weiteren schönen Bögen wie Double-O-Arch und Navajo Arch. Bitte beachtet dabei, daß der Devils Garden Trail hin und zurück rund 14 Meilen lang ist. Außerdem ist der Weg nach dem Landscape Arch nicht mehr so gut ausgebaut und teilweise als "primitive Trail" ausgewiesen. Man sollte für diese komplette Wanderung einen ganzen Tag einplanen.
2) Die sehr schöne, aber auch etwas anstrengende Wanderung zum Delicate Arch beginnt an der Wolfe Ranch. Man kann sich den "Massen" anschließen, die dort hinaufkraxeln. Besonders an Wochenenden sowie in der Nachmittagszeit ist es hier recht voll. Die Tour führt die erste Hälfte der rund 2-stündigen Strecke über Slickrock steil bergan. Gute Kondition wäre wichtig, aber auch Leute mit weniger Puste schaffen die Strecke, wenn man Wanderstöcke mitnimmt und sich wirklich Zeit läßt! Dann sind es zwar 3 Stunden statt 2, aber man hat sich nicht verausgabt. Slickrock ist ein sehr glattes Gestein, trittsicheres Schuhwerk ist sehr zu empfehlen! Von dieser Slickrockplatte hat man bereits schöne Aussichten. Die letzte Meile des insgesamt 2,5 Meilen langen Weges zum Delicate Arch geht durch Felsen und über sehr sandige Stellen hinweg. Am Ende einer Felswand, an der sich der Pfad entlangzieht, taucht der Bogen plötzlich rechts am Rande einer Senke auf. Vorsicht! Der Wind bläst teils sehr stark um diese Felsecke herum. So manch einer hat da seine Mütze verloren! *grins* Die Mütze sowie ausreichend Sonnenschutz sollte man dabei haben. Große Sonnenbrandgefahr für empfindliche Personen!
Wenn man dann endlich vor dem Bogen steht, sind alle Mühen des Weges vergessen und man ist berauscht von dem Blick auf den schönen Bogen mit den (vielleicht sogar schneebedeckten) La Sal Mountains dahinter in der Ferne!
Mir persönlich gefällt auch der Skyline Arch recht gut. Zu ihm gelangt man in einem kleinen ebenerdigen Spaziergang von vielleicht 10 Minuten zwischen Fiery Furnace und Devils Garden.
Einige Minuten weiter auf der Straße kann man 2 weitere Bögen erlaufen: Sanddune und Broken Arch. Den Sanddune Arch erreicht man durch einen Abstecher nach rechts durch einen Felsspalt. Wie der Name schon sagt ("Sanddüne") liegt er in einem stark versandeten Gebiet. Der Felsspalt, durch den man zu dem Bogen regelrecht "watet", ist so schmal, daß sich der Wind hier fängt und richtig durchpfeift. Eine Portion Sand zwischen den Zähnen ist daher gewiß...
Tritt man aus dem Felsgewirr des Sanddune Arches wieder heraus und läuft praktisch geradeaus, findet man nach einem Spaziergang von vielleicht 20-30 Minuten den "Broken Arch". Alle 3 Bögen sind einen Besuch wert. Dauer des reinen Fußweges insgesamt gut eine Stunde.
Weitere sehenswerte Bögen findet man in der Windows Section. Unter anderem sieht man hier den großen Double Arch, die "Spectacles" (North and South Window) sowie den Turret Arch. Alle kann man in einfachen Spaziergängen erlaufen.
Blick auf die "Windows Section"
"The three gossips" - die 3 Klatschweiber
Balanced Rock (wenn man den Pfad drum herum läuft, erkennt man seine Unförmigkeit)...
...und von der Windows Section aus gesehen.
Pine Tree Arch
Tunnel Arch
Der Trail zum Landscape Arch...
Der Landscape Arch ist mit 92 Metern Spannweite der größte/längste Bogen dieser Art. Die Wanderung dort hin beginnt am Trailhead des Devils Garden. Man braucht ca. 1,5 Stunden bis zum Bogen, aber der Devils Garden hat noch eine Menge weiterer Bögen zu bieten, die allerdings etwas schwieriger und langwieriger zu erwandern sind als der Landscape Arch. Der gesamte Rundweg hat rund 14 Meilen.
Auf dem langen Highway durch den Park kann man von einer hohen Stelle aus auf das Hochplateau mit dem Delicate Arch schauen:
In der Mitte des Fotos kann man den Delicate Arch von seiner schmalen Seite am Rande des großen Kessels sehen, zu dem man hinaufwandern muß, um den schönsten Bogen des Parks aus nächster Nähe zu sehen.
Für diejenigen, die sich nicht die knapp 2 Stunden den Berg hinaufquälen wollen, gibt es auch einen (nicht minder anstrengenden, aber wesentlich schneller zu erreichenden) Aussichtspunkt unterhalb der Wolfe Ranch. Naja, der Delicate Arch ist doch seeeehr weit weg. Man kann ihn nur ganz klein am gegenüberliegenden Canyonrand sehen. Mit einem Tele kriegt man ihn wenigstens so nah rangeholt, daß man ihn erkennen kann, aber die Wanderung hinauf ist halt durch nichts zu ersetzen. Das Flair des Bogens erschließt sich dem Wanderer im Licht der Nachmittagssonne...
In der Windows Section sind eine Reihe schöner Bögen zu entdecken. Der größte und sicher auch der schönste dort ist für mich der Double Arch. Ein kleiner Fußweg führt unter ihn und wer kletterfest ist, kann auch bis hinauf unter den zweiten Teil des Bogens klettern.
Auf der anderen Seite wandert man bis zum Turret Arch. Er liegt gegenüber den "Spectacles", wie man den Doppelbogen "North and South Window" auch nennt.
Turret Arch von der Hauptstraße aus gesehen...
Eins der "Spectacles" ...
...oder auch "North Window"
Warten auf den Sonnenuntergang bei den Spectacles (the Windows) in der "Windows Section".
Ist er nicht traumhaft schön? Der Skyline Arch liegt in herrlicher Umgebung! Der Spaziergang dorthin dauert nur wenige Minuten und lohnt sich. Der Trailhead liegt an der Straße hinunter zum Devils Garden an einer kleinen Parkbucht.
In einer weiteren kleinen Parkbucht beginnt ein kombinierter kleiner Wanderweg. Auf dieser Strecke erreicht man rechter Hand einen zwischen hohen Felswänden versteckten netten kleinen Steinbogen - den Sanddune Arch. Seinen Namen hat er wohl von dem vielen Sand, der hier rumliegt und den man durch den pfeifenden Wind öfter mal zwischen den Zähnen spürt...
Blick vom Weg zum Skyline Arch auf Fiery Furnace
In dieses Gewirr von Fiery Furnace kann man hineinwandern, am besten unter Führung eines Rangers, denn man kann leicht vom Weg abkommen und sich verirren
Zurück auf dem Weg läuft man nur zur linken Seite dem Trampelpfad nach. Nach vielleicht 10 Minuten erreicht man die ersten höheren Felsen...
...und nach insgesamt etwa 20 Minuten kommt man an das Ziel - den Broken Arch. In der oberen Mitte wirkt er wie gebrochen (vielleicht ist er das ja auch, keine Ahnung), daher wohl der Name. Es liegen sehr viele heruntergebrochene Felsstücke unter dem Bogen, man kann jedoch mit etwas vorsichtiger Kletterei durchaus durch den Arch hindurchlaufen und ihn auch von der anderen Seite begutachten. Das war mir aber ein bißchen zu riskant. Einen verstauchten Fuß kann ich im Urlaub nicht gebrauchen... ;-)
Den Broken Arch besucht man am besten am Vormittag, denn nachmittags liegt er total im Schatten.