Bodie State Historic Park (SHP)
Nördlich von Lee Vining auf der Ostseite der Sierra Nevada trifft man auf eine Abzweigung, die zur alten Goldgräberstadt Bodie führt. Anfangs ist die Straße noch ganz gut, aber das ändert sich sehr bald und den überwiegenden Teil der rund 45minütigen Strecke fährt man dann über eine Schotterpiste. Aber die ätzende Fahrerei lohnt sich!
Ein gewisser William Bodey hat hier 1859 Gold gefunden. Er verstarb jedoch und seine Familie gründete 1861 den Ort Bodie und baute das Gold ab. Um 1880 war mit rund 10000 Einwohnern die Blütezeit der Stadt. Allerdings war Bodie berüchtigt als wildeste und gesetzesloseste Goldgräberstadt. In den Jahren danach ging der Goldprofit zurück und im Jahr 1930 verließen die letzten Bewohner die Stadt.
Man trifft hier hoch oben in den Bergen auf eine echte Geisterstadt, die diesen Namen auch noch verdient. Hier gibt's keine Souvenirlädchen wie in Calico Ghost Town, der weithin angepriesen wird. Wer eine guterhaltene, verlassene Goldminenstadt sehen möchte, ist in Bodie "goldrichtig"! Die sehr gut erhaltene Kirche ist auch innen zu besichtigen. Dagegen das ehemalige Wohnhaus mit Wintergarten (tatsächlich!) nur von außen.
Allerdings gibt es noch andere Wohnhäuser, in die man einen Blick werfen kann. Oder auch durch ein Schaufenster eines ehemaligen Ladens, hier z.B. eine Schaufensterpuppe. Die Eiszapfen zeugen von der Kälte im September und der Höhelage des Ghosttowns.
Hier mal ein Haus (auch) von innen:
Bodie ist recht groß, insgesamt gibt es an die 170 Häuser. Seit 1962 wird Bodie im damals vorgefundenen Zustand "konserviert". Dank der geringen Luftfeuchtigkeit in den Bergen gelingt dies recht gut. Bodie gilt als besterhaltene Geisterstadt der USA!
Ein weiterer Grund für den guten Zustand ist ein Verein, der sich für die ursprüngliche Erhaltung von Bodie einsetzt. Allerdings wird hier kein Staub gewischt. *ggg* Entsprechend sieht das Mobiliar aus. Es steht eben alles so da, wie es mal verlassen wurde.
Es gibt sogar ein Backsteinhaus! Das fand ich recht interessant. Ist also nicht alles aus Holz in den USA... ;-)